
Nie wieder Mauern
Im bis auf den letzten Platz gefüllten Rellinger Hof feierte der Landesverband der Senioren-Union Schleswig-Holstein den 27. Jahrestag der Deutschen Einheit. Kreisvorsitzender Josef Werner zeigte sich stolz, dass der Kreisverband Pinneberg mit der Ausrichtung dieses besonderen Events betraut worden war und begrüßte den Landesvorsitzenden Wolfgang Börnsen, MdB a.D.
Kreispräsident Burkhard E. Tiemann sprach für den Kreis ein Grußwort. Da einer der beiden Festredner, der ehemalige Wirtschaftsminister Dr. Jürgen Westphal erkrankt war, übernahm Tiemann im Anschluss die Aufgabe, für ihn zu reden. Er machte deutlich, dass die Einheit aus der friedlichen Revolution erwachsen sei. Ohne den Mut der Menschen in Leipzig, Dresden und anderswo wäre die Freiheit für ganz Deutschland nicht erkämpft worden.
Es gäbe kein vereintes Deutschland, wenn diese Menschen damals nicht aufgestanden wären.
Sie hätten ihre Ängste überwunden, in einer kraftvollen Volksbewegung ihre Unterdrücker besiegt und Freiheit errungen. Das erste Mal in der deutschen Geschichte sei das Aufbegehren der Unterdrückten wirklich von Erfolg gekrönt gewesen.
Tiemann: „Wir feiern 27 Jahre vereintes Vaterland. Zur selben Zeit aber werden in anderen Teilen der Welt Menschen unterdrückt, verfolgt, vergewaltigt und ermordet. Millionenfache Flucht und Vertreibung sollten uns bedrücken und aufrütteln“.
Die meisten von ihnen würden bleiben und sich anstrengen, sich zu integrieren. Unsere Aufgabe sei es, ihnen dabei zu helfen und sie als Mitbürger willkommen zu heißen. In einem beispiellosen Auf und Ab sei Deutschland wieder zu einer Nation zusammengewachsen. „Da werden wir auch das schaffen“, rief er unter dem Beifall der mehr als 200 Gäste. „Nie mehr sollen in Deutschland zwischen Menschen Mauern errichtet werden“.
Die zweite Festrednerin des Abends war die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Maria Michalk, die sowohl der letzten Volkskammer der DDR als auch dem ersten gesamtdeutschen Bundestag angehörte. Der Landesvorsitzende Wolfgang Börnsen, der noch mit Michalk im Bundestag saß, nannte sie eine „Zeitzeugin, die sich nie hat verbiegen lassen“.
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