RELLINGEN Eine Erhöhung der Renten um mehr als drei Prozent, da freute sich Josef Werner, Vorsitzender der Senioren-Union im Kreis Pinneberg. Eine Erhöhung der Einkommen für Angestellte beim Land, das bereitet Bildungsministerin Karin Prien (Foto) schlaflose Nächte, erklärte sie beim Frühjahrsempfang der Senioren-Union in Rellingen: Um das Geld zusammenzukratzen, werde auch in ihrem Etat gekürzt.
Prien hielt beim traditionellen Termin der CDU-Oldies die Festrede. Die nutzte sie, um die Erfolge ihrer Partei in der Bildungspolitik hinzuweisen: Mehr Lehrer eingestellt, Gymnasien auf G 9 umgestellt, Notenzeugnisse an den Grundschulen. Besonders wichtig war ihr: Das alles geschehe „sachlich, ohne Aufregung". Da widersprach sie sogar ihrem Gastgeber Werner, der sich auf eine ,,ideologische Wende" in der schleswig-holsteinischen Bildungspolitik freute: „Wir brauchen eine unideologische Wende". Die Senioren-Union ist mit ihrem Jahresempfang traditionell später dran. Aber Vorsitzender Josef Werner prostete seinen Gästen auch am ersten Sonntag im März noch mit Sekt auf das neue Jahr zu. Kreispräsident Helmuth Ahrens führte die Riege der vielen CDU-Kommunalpolitiker an, die nach Rellingen gekommen waren. Außerdem dabei: der Bundestagsabgeordnete Michael von Abercron und die beiden Landtagsabgeordneten Barbara Ostmeier und Peter Lehnert.
Die CDU habe Bildungspolitik. lange vernachlässigt, räumte Karin Prien in ihrem Vortrag ein. Berufliche Bildung stärken, verbindliche Schulartempfehlungen für Grundschüler, das kommt bei der Senioren-Union natürlich gut an. Aber als ihre Herzensangelegenheit bezeichnete Prien auch, Musik und Theater an die Schulen zu holen und rief 2019 zum Jahr der Demokratiebildung aus:,, Demokratie ist etwas, was jede Generation . neu lernen muss."
Für die Oberstufen kündigte sie ab dem Schuljahr 2020/21 neue Regeln an: „Ein bisschen zurück in Richtung Leistungskurse" werde es dann gehen. Im Rahmen des Digitalpaktes werden in den kommenden fünf Jahren 170 Millionen Euro in die digitale Ausstattung der Schulen im Land vom Bund kommen, das Land werde 17 Millionen dazugeben. Außerdem sollen alle Lehrpläne und die Lehrerausbildung aufs digitale Zeitalter eingestellt werden: „Wir haben keine andere Chance als die Kinder an die Digitalisierung heranzuführen", betonte Prien.
Von Jann Roolfs (Pinneberger Tageblatt)
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